Hirnschlag, Hirninfarkt, Apoplexie, Hirnblutung

Oktober 20, 2015

Jährlich erleiden in der Schweiz ca. 16’000 Menschen einen Hirnschlag. Beim Hirnschlag drohen Teile des Gehirns rasch abzusterben. Deshalb muss die Durchblutungsstörung im Gehirn schnellstmöglich behoben werden. Ein Hirnschlag, ein «Schlägli» oder eine «Streifung» ist immer ein Notfall! Eine sofortige Alarmierung verbessert die Prognose wesentlich.

Symptome (Beschwerden)

  • plötzliche Schwäche, Lähmung oder Gefühlsstörung, meist nur auf einer Körperseite (Gesicht, Arm, Bein)
  • Sprachstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen (plötzliche Blindheit oder Doppelbilder)
  • Bewusstseinsstörungen bis zum Koma
  • Heftiger Schwindel mit Gehunfähigkeiten
  • Plötzlicher, ungewöhnlich heftiger Kopfschmerz

Durch eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung (Blutleere) wird das Gehirn nicht mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dies führt zu einer Gehirnfunktionsstörung. Dauert dieser Sauerstoff- und Nährstoffmangel länger an, beginnt das Hirngewebe abzusterben.

Ursachen

  • Gefässverschluss (Thrombose)
  • Gefässverengung (Arteriosklerose) der Halsschlagadern oder der Gehirnarterien
  • Verstopfung der Gefässe durch ein Blutgerinnsel (Embolie) bei z.B. Herzrhythmusstörungen
  • Hirnblutung (z.B. durch Bluthochdruck, Blutverdünner)
  • Selten Entzündungen, Verletzungen der Gehirngefässe, Tumoren

Risikofaktoren

  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Rauchen
  • Erhöhte Cholesterinwerte
  • Bewegungsmangel
  • Psychische Belastung
  • Blutverdünnung (bei der Hirnblutung)

Die fünf wichtigsten Risikofaktoren, nämlich Bluthochdruck, mangelnde Bewegung, ungesunde Erhährung, Übergewicht und Rauchen, sind für 80% der Hirnschläge verantwortlich.

Die Präventionsmassnahmen (Vorbeugungsmassnahmen), welche das Risiko minimieren, bestehen aus mehr Bewegung, gesunder Ernährung, mentaler Entlastung und geeigneter Therapie der Grundkrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck.

Behandlung

  • Der Schlaganfall ist ein Notfall!
  • Deshalb kann und muss sofort der Notruf 144 alarmiert werden.
  • Patienten flach oder mit leicht angehobenem Oberkörper auf einer harten Unterlage lagern.
  • Keine Medikamente oder Wasser geben, es besteht Gefahr des Verschluckens.

Die aktuellen Stroke-Richtlinien des z.B. Berner Stroke Centers sind kostenlos unter www.strokecenter.ch und auch als konstenloe App für Smartphones verfügbar.