von Sodbrennen bis Gastritis, mehr als Magenbeschwerden
Der Begriff „Gastritis” auch Magenschleimhautentzündung genannt, ist eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut, die von allgemeinem Unwohlsein bis zu starken Oberbauchschmerzen reichen kann.
Typische Symptome sind Magendruck, brennende Schmerzen im Magen, Sodbrennen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähbauch und Aufstossen. Die Erkrankung kann plötzlich (akute Form) oder über einen längeren Zeitraum (chronische Form) auftreten.
Es gibt drei Formen der chronischen Gastritis, die nach ihrer Ursache unterschieden werden. Die Gastritis Typ A wird als Autoimmunerkrankung eingestuft, bei der der Organismus Antikörper gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut bildet und diese zerstört.
Die Gastritis Typ B soll für etwa 80% aller Magenschleimhautentzündungen verantwortlich sein. Diese Form wird dem Bakterium Helicobacter pylori zugeschrieben.
Es gibt gute Daten, wonach das Risiko einer Helicobacter-Infektion bei Personen, die mindestens einmal pro Woche grünen oder schwarzen Tee tranken, geringer war. Auch Honig hat eine positive Wirkung. Der regelmässige Verzehr von Honig, mindestens einmal pro Woche, kann das Risiko einer Magenschleimhautentzündung durch Helicobacter pylori verringern, da Honig, insbesondere Manuka-Honig, antibakterielle Eigenschaften besitzt. Ist die Entzündung bereits vorhanden, können Tee und Honig natürlich auch zu therapeutischen Zwecken häufiger eingenommen werden.
Typ-C-Gastritis entsteht durch wiederholte Reize, die den Magen irritieren. Dazu gehören Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (Ibuprofen, ASS oder Diclofenac), bestimmte Antibiotika, Alkohol, übermässiger Kaffeekonsum, Schimmelpilzgifte, zu kalte oder zu heisse Getränke sowie zu stark gewürzte Speisen.
Als möglicher Auslöser einer chronischen Gastritis wird sogar eine schleichende Vergiftung diskutiert, zum Beispiel durch Amalgam in Zahnfüllungen.
Eine weitere Ursache für eine Magenschleimhautentzündung kann der sogenannte Gallenreflux sein. Dabei fliesst Gallenflüssigkeit, die eigentlich im Zwölffingerdarm bleiben sollte, immer wieder in die falsche Richtung, in den Magen.
Die Auswirkungen von Stress, Aufregung, Konflikten und Sorgen auf den Magen-Darm-Trakt werden oft unterschätzt. Langandauernder Stress kann den Magen so stark beanspruchen, dass allein dadurch eine Magenschleimhautentzündung entstehen kann.
Wissenswert: Von leichter Appetitlosigkeit, Übelkeit und Druck im Oberbauch bis hin zu brennenden Schmerzen, die den Genuss jeder Mahlzeit verderben können: Gastritis hat viele Gesichter.
Wie entsteht Gastritis?
Die Magenschleimhaut, die das Innere des Magens auskleidet, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, indem sie Magensaft produziert. Eine dünne Schleimschicht bedeckt die Magenschleimhaut zum Mageninneren hin und dient als Schutzbarriere gegen die aggressive Magensäure, die ein Bestandteil des Magensaftes ist. Obwohl die Magensäure für die Verdauung unentbehrlich ist, kann sie bei längerer Einwirkung den Magen schädigen. Daher ist der Magen mit dieser schützenden Schleimhaut ausgekleidet, sodass die Magensäure und mögliche Krankheitserreger von der Magenwand ferngehalten werden.
Treten Anzeichen einer akuten Magenschleimhautentzündung auf, ist in den meisten Fällen zunächst eine Beobachtung des Verlaufs ausreichend. Halten die Beschwerden über mehrere Tage an oder treten besonders heftige Bauchschmerzen auf, stehen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung.
- Bei einer Magenspiegelung, Gastroskopie, wird das Innere des Magens betrachtet und kleine Gewebeproben entnommen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und wird unter einer leichten Narkose durchgeführt. Eine feingewebliche Untersuchung der Gewebeproben hilft festzustellen, ob eine Gastritis vorliegt oder nicht.
- Weitere Laboruntersuchungen können bei der Bestimmung des genauen Typs der Gastritis hilfreich sein. Das Bakterium Helicobacter pylori kann auch durch einen Atemtest oder eine Stuhluntersuchung nachgewiesen werden.
- Blutuntersuchungen können Blutbildveränderungen und Vitamin-B12-Mangel bei Typ-A-Gastritis nachweisen.
Die übliche Behandlung einer akuten Magenschleimhautentzündung besteht in erster Linie in der Meidung des auslösenden Stoffes, einer ein bis zwei Tage dauernden Nahrungskarenz und der schrittweisen Zufuhr von festen, gut verdaubaren Lebensmitteln.
Nach einer überstandenen Magenschleimhautentzündung sollte für einige Wochen auf gebratene, panierte, frittierte, fettreiche und andere schwer verdauliche Speisen sowie auf Alkohol verzichtet werden.
Um eine Gastritis zu lindern, ist es ratsam, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden: Weizenbrot, Brötchen, Teigwaren, Pizza, Zucker, fructosehaltige Produkte, fettige Speisen, Schweinefleisch und Kuhmilch. Kartoffeln sollten nur in kleinen Mengen und am besten als Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln verzehrt werden.
Bei Gastritis können folgende wirksame Tipps beachtet werden.
- Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol. Diese Substanzen können den Magen reizen und die Heilung beeinträchtigen.
- Vermeiden Sie Überkonsum von Kaffee und säurehaltige Getränke.
- Verzichten Sie auf sehr scharf gewürzte und fettige Speisen.
- Erwägen Sie eine Schonkost. Vermeiden Sie es, zu viel auf einmal zu essen. Es ist besser, aufzuhören, wenn Sie sich etwa zu 80% gesättigt fühlen.
- Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) kann ein wesentlicher Faktor für die Vermehrung von Helicobacter pylori und damit für die Entstehung einer Gastritis sein. Daher kann es sinnvoll sein, bei einer Magenschleimhautentzündung die Darmflora mit einem hochwertigen Probiotikum wieder aufzubauen.
- Zu einer Schädigung der Magenschleimhaut können Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), und sogenannte Nichtsteroidale Antirheumatika, wie Ibuprofen und Diclofenac führen.
- Trinken Sie täglich Kräutertee, zum Beispiel aus Kamille, Fenchel, Salbei, Schafgarbe oder Löwenzahn. Diese Tees sind besonders wohltuend für den Magen. Empfehlenswert ist auch Wermuttee, der zwar sehr bitter ist, aber eine beruhigende Wirkung auf den Magen hat.
- Bauen Sie Stress ab. Anhaltender Stress kann eine Ursache für die Entstehung einer Magenschleimhautentzündung und ein Hindernis für ihre Heilung sein. Es ist wichtig, die typischen Auslöser von Stress zu erkennen und zu lernen, besser mit ihnen umzugehen.
Gastritis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch verschiedene Faktoren wie Ernährung, Stress, Medikamente und bakterielle Infektionen verursacht werden kann. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch die Bewältigung von Stress und den Aufbau einer gesunden Darmflora beinhaltet, mit der richtigen Ernährung und gezielten Therapien können Sie Ihren Magen wieder auf Kurs bringen.
Weiter für die interessierten LeserInnen
(mehr …)