von Sodbrennen bis Gastritis, mehr als Magenbeschwerden

Mai 2, 2025

Der Begriff „Gastritis” auch Magenschleimhautentzündung genannt, ist eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut, die von allgemeinem Unwohlsein bis zu starken Oberbauchschmerzen reichen kann.

Typische Symptome sind Magendruck, brennende Schmerzen im Magen, Sodbrennen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähbauch und Aufstossen. Die Erkrankung kann plötzlich (akute Form) oder über einen längeren Zeitraum (chronische Form) auftreten.

Es gibt drei Formen der chronischen Gastritis, die nach ihrer Ursache unterschieden werden. Die Gastritis Typ A wird als Autoimmunerkrankung eingestuft, bei der der Organismus Antikörper gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut bildet und diese zerstört.

Die Gastritis Typ B soll für etwa 80% aller Magenschleimhautentzündungen verantwortlich sein. Diese Form wird dem Bakterium Helicobacter pylori zugeschrieben.

Es gibt gute Daten, wonach das Risiko einer Helicobacter-Infektion bei Personen, die mindestens einmal pro Woche grünen oder schwarzen Tee tranken, geringer war. Auch Honig hat eine positive Wirkung. Der regelmässige Verzehr von Honig, mindestens einmal pro Woche, kann das Risiko einer Magenschleimhautentzündung durch Helicobacter pylori verringern, da Honig, insbesondere Manuka-Honig, antibakterielle Eigenschaften besitzt. Ist die Entzündung bereits vorhanden, können Tee und Honig natürlich auch zu therapeutischen Zwecken häufiger eingenommen werden.

Typ-C-Gastritis entsteht durch wiederholte Reize, die den Magen irritieren. Dazu gehören Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (Ibuprofen, ASS oder Diclofenac), bestimmte Antibiotika, Alkohol, übermässiger Kaffeekonsum, Schimmelpilzgifte, zu kalte oder zu heisse Getränke sowie zu stark gewürzte Speisen.

Als möglicher Auslöser einer chronischen Gastritis wird sogar eine schleichende Vergiftung diskutiert, zum Beispiel durch Amalgam in Zahnfüllungen.

Eine weitere Ursache für eine Magenschleimhautentzündung kann der sogenannte Gallenreflux sein. Dabei fliesst Gallenflüssigkeit, die eigentlich im Zwölffingerdarm bleiben sollte, immer wieder in die falsche Richtung, in den Magen.

Die Auswirkungen von Stress, Aufregung, Konflikten und Sorgen auf den Magen-Darm-Trakt werden oft unterschätzt. Langandauernder Stress kann den Magen so stark beanspruchen, dass allein dadurch eine Magenschleimhautentzündung entstehen kann.

Wissenswert: Von leichter Appetitlosigkeit, Übelkeit und Druck im Oberbauch bis hin zu brennenden Schmerzen, die den Genuss jeder Mahlzeit verderben können: Gastritis hat viele Gesichter.

Wie entsteht Gastritis?

Die Magenschleimhaut, die das Innere des Magens auskleidet, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, indem sie Magensaft produziert. Eine dünne Schleimschicht bedeckt die Magenschleimhaut zum Mageninneren hin und dient als Schutzbarriere gegen die aggressive Magensäure, die ein Bestandteil des Magensaftes ist. Obwohl die Magensäure für die Verdauung unentbehrlich ist, kann sie bei längerer Einwirkung den Magen schädigen. Daher ist der Magen mit dieser schützenden Schleimhaut ausgekleidet, sodass die Magensäure und mögliche Krankheitserreger von der Magenwand ferngehalten werden.

Treten Anzeichen einer akuten Magenschleimhautentzündung auf, ist in den meisten Fällen zunächst eine Beobachtung des Verlaufs ausreichend. Halten die Beschwerden über mehrere Tage an oder treten besonders heftige Bauchschmerzen auf, stehen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung.

  • Bei einer Magenspiegelung, Gastroskopie, wird das Innere des Magens betrachtet und kleine Gewebeproben entnommen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und wird unter einer leichten Narkose durchgeführt. Eine feingewebliche Untersuchung der Gewebeproben hilft festzustellen, ob eine Gastritis vorliegt oder nicht.
  • Weitere Laboruntersuchungen können bei der Bestimmung des genauen Typs der Gastritis hilfreich sein. Das Bakterium Helicobacter pylori kann auch durch einen Atemtest oder eine Stuhluntersuchung nachgewiesen werden.
  • Blutuntersuchungen können Blutbildveränderungen und Vitamin-B12-Mangel bei Typ-A-Gastritis nachweisen.

Die übliche Behandlung einer akuten Magenschleimhautentzündung besteht in erster Linie in der Meidung des auslösenden Stoffes, einer ein bis zwei Tage dauernden Nahrungskarenz und der schrittweisen Zufuhr von festen, gut verdaubaren Lebensmitteln.

Nach einer überstandenen Magenschleimhautentzündung sollte für einige Wochen auf gebratene, panierte, frittierte, fettreiche und andere schwer verdauliche Speisen sowie auf Alkohol verzichtet werden.

Um eine Gastritis zu lindern, ist es ratsam, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden: Weizenbrot, Brötchen, Teigwaren, Pizza, Zucker, fructosehaltige Produkte, fettige Speisen, Schweinefleisch und Kuhmilch. Kartoffeln sollten nur in kleinen Mengen und am besten als Pellkartoffeln oder Salzkartoffeln verzehrt werden.

Bei Gastritis können folgende wirksame Tipps beachtet werden.

  • Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol. Diese Substanzen können den Magen reizen und die Heilung beeinträchtigen.
  • Vermeiden Sie Überkonsum von Kaffee und säurehaltige Getränke.
  • Verzichten Sie auf sehr scharf gewürzte und fettige Speisen.
  • Erwägen Sie eine Schonkost. Vermeiden Sie es, zu viel auf einmal zu essen. Es ist besser, aufzuhören, wenn Sie sich etwa zu 80% gesättigt fühlen.
  • Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) kann ein wesentlicher Faktor für die Vermehrung von Helicobacter pylori und damit für die Entstehung einer Gastritis sein. Daher kann es sinnvoll sein, bei einer Magenschleimhautentzündung die Darmflora mit einem hochwertigen Probiotikum wieder aufzubauen.
  • Zu einer Schädigung der Magenschleimhaut können Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), und sogenannte Nichtsteroidale Antirheumatika, wie Ibuprofen und Diclofenac führen.
  • Trinken Sie täglich Kräutertee, zum Beispiel aus Kamille, Fenchel, Salbei, Schafgarbe oder Löwenzahn. Diese Tees sind besonders wohltuend für den Magen. Empfehlenswert ist auch Wermuttee, der zwar sehr bitter ist, aber eine beruhigende Wirkung auf den Magen hat.
  • Bauen Sie Stress ab. Anhaltender Stress kann eine Ursache für die Entstehung einer Magenschleimhautentzündung und ein Hindernis für ihre Heilung sein. Es ist wichtig, die typischen Auslöser von Stress zu erkennen und zu lernen, besser mit ihnen umzugehen.

Gastritis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch verschiedene Faktoren wie Ernährung, Stress, Medikamente und bakterielle Infektionen verursacht werden kann. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch die Bewältigung von Stress und den Aufbau einer gesunden Darmflora beinhaltet, mit der richtigen Ernährung und gezielten Therapien können Sie Ihren Magen wieder auf Kurs bringen.

 

Weiter für die interessierten LeserInnen

Sodbrennen ist ein unangenehmes Gefühl, das sich als brennender Schmerz in der Magengegend äussert. Dieser Schmerz kann sich bis hinter das Brustbein und sogar bis in den Hals- und Rachenraum ausbreiten. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst und dort Reizungen und Entzündungen auslöst.

Im Gegensatz zum Magen besitzt die Speiseröhre keine schützende Schleimhaut gegen die aggressive Magensäure.

Der Rückfluss der Säure, auch Reflux genannt, verursacht daher Beschwerden wie ein Brennen hinter dem Sternum.

Eine weitere mögliche Ursache ist ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie), bei dem sich die natürliche Engstelle zwischen der Speiseröhre und dem Magen vergrössert und der Magen teilweise in den Brustraum rutscht. Dadurch verliert das Zwerchfell seine unterstützende Funktion beim Verschluss des Mageneingangs.

Darüber hinaus können verschiedene Faktoren den Magensäurerückfluss begünstigen. Dazu gehört ein erhöhter Druck im Bauchraum, zum Beispiel durch Übergewicht, Schwangerschaft oder zu enge Kleidung.

Auch eine grosse Nahrungsmenge kann das Magenvolumen vergrössern und so den Reflux begünstigen. Bestimmte Körperhaltungen wie Liegen oder Bücken begünstigen das Auftreten von Sodbrennen.

Häufiges Sodbrennen kann langfristig zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Eine der häufigsten Folgen ist eine chronische Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis), die entsteht, wenn die Schleimhaut durch den ständigen Kontakt mit der Magensäure gereizt wird. Bleibt diese Entzündung unbehandelt, können sich Geschwüre (Ulzera) entwickeln, die manchmal bluten und Schmerzen beim Schlucken verursachen.

Ausserdem kann es durch die Entzündungsreaktion zu narbigen Verengungen der Speiseröhre (Strikturen) kommen, welche die Nahrungsaufnahme erschweren und zu Schluckbeschwerden führen können.

Eine besonders schwerwiegende Folge ist der sogenannte Barrett-Ösophagus. Dabei kommt es zu einer krankhaften Veränderung der Zellen im unteren Teil der Speiseröhre. Diese Zellveränderung gilt als mögliche Krebsvorstufe und erhöht das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Das Risiko steigt insbesondere dann, wenn die Speiseröhre über viele Jahre immer wieder der aggressiven Magensäure ausgesetzt ist.

Anhaltendes Sodbrennen kann die Lebensqualität erheblich einschränken, z. B. durch anhaltendes Brennen hinter dem Brustbein, chronischen Husten oder Heiserkeit. Auch ein unangenehmer Geschmack im Mund und Zahnschäden durch aufsteigende Säure sind möglich.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn zusätzlich zum Sodbrennen Symptome wie Schluckbeschwerden, unerklärlicher Gewichtsverlust, ein aufgeblähter Bauch, wiederholtes oder blutiges Erbrechen oder schwarzer Stuhl auftreten. Diese Anzeichen können auf ernsthafte Erkrankungen wie die chronische Refluxkrankheit oder seltenere, aber schwerwiegendere Probleme wie Magenkrebs hinweisen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Bei leichten Beschwerden kann ein so genannter Protonenpumpenhemmer-Test durchgeführt werden. Dabei nehmen die Betroffenen über zwei bis vier Wochen ein Medikament ein, das die Magensäureproduktion hemmt. Bessern sich die Beschwerden, spricht dies für eine Refluxkrankheit.

Zur genaueren Abklärung werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Eine Magenspiegelung (Endoskopie) ermöglicht die direkte Betrachtung der Schleimhaut von Speiseröhre und Magen. Dabei können Entzündungen, Verengungen oder Gewebeveränderungen festgestellt und gegebenenfalls Gewebeproben entnommen werden. Diese Untersuchung ist besonders sinnvoll, wenn zusätzliche Symptome wie anhaltendes Erbrechen, Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl auftreten.

Ergänzend kann eine 24-Stunden-pH-Metrie durchgeführt werden, um den Säuregehalt im unteren Teil der Speiseröhre zu messen. Dazu wird eine dünne Sonde durch die Nase eingeführt und mit einem kleinen Messgerät verbunden. Diese Untersuchung ist sinnvoll, wenn die Endoskopie keinen eindeutigen Befund ergeben hat oder die Beschwerden trotz Therapie weiter bestehen.

Eine Speiseröhrendruckmessung (Ösophagus-Manometrie) kann zusätzlich die Funktion der Speiseröhrenmuskulatur überprüfen. Dabei wird mit einer druckempfindlichen Sonde die Beweglichkeit der Speiseröhre beurteilt. Weitere Untersuchungen können bei unklaren Beschwerden oder bei Verdacht auf andere Erkrankungen notwendig sein.

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) wird durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre verursacht und äussert sich durch saures Aufstossen und Sodbrennen, ein brennendes Gefühl, das sich vom Oberbauch oder hinter dem Brustbein bis in den Hals ausbreiten kann. Die medizinische Bezeichnung „gastroösophageal” weist darauf hin, dass sowohl der Magen („Gaster”) als auch die Speiseröhre („Ösophagus”) in Mitleidenschaft gezogen sind.

Störungen der Speiseröhrenmotilität können dazu führen, dass der zurückgeflossene Mageninhalt nicht schnell genug nach unten befördert wird. Eine empfindliche Speiseröhre oder ein Mangel an neutralisierendem Speichel können ebenfalls eine Rolle spielen.

Eine Schwäche des muskulären Verschlusses des Mageneingangs kann durch bestimmte Medikamente (Blutdrucksenker, Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel, hormonelle Verhütungsmittel), Nahrungsmittel (fett- und zuckerreiche Speisen, Schokolade, Peperoni, scharfe Gewürze, Pfefferminze), Getränke (Alkohol und Koffein) und Rauchen begünstigt werden und den Reflux von Mageninhalt fördern. Die Ursachen dafür sind oft unklar.

Zu den auslösenden Faktoren gehören auch Krankheiten, die eine erhöhte Magensäureproduktion verursachen oder den Magenabfluss beeinträchtigen, frühere Operationen an der Speiseröhre oder am Magen sowie Stress, Hektik und Ärger.

Wenn die Nahrung im Magen auf die Magensäure und die Verdauungsenzyme trifft, entstehen Gase. Dies ist ein normaler Vorgang, der jedoch besonders ausgeprägt sein kann, wenn die Magensäure erhöht ist. Bei Patienten mit einem schwachen unteren Schliessmuskel der Speiseröhre entweichen die Gase leichter in Richtung Speiseröhre als über den längeren Weg des Darms. Dies hat zur Folge, dass die Betroffenen mit Reflux-Symptomen häufiger unter einem sauren Aufstossen zu leiden haben.

Bei Refluxkrankheit entzündet sich die Schleimhaut der Speiseröhre leichter aufgrund des vermehrten Säurekontakts. Bakterien finden auf der gereizten Schleimhaut einen guten Nährboden und Speisereste haften leichter an ihr. Die Schleimhautreizung wird bei den Betroffenen häufig von Schluckbeschwerden (Dysphagie) begleitet. Zusätzliche Schmerzen entstehen durch den Kontakt der Nahrung mit der entzündeten Schleimhaut. Viele Patienten berichten von einem Klossgefühl im Hals oder anhaltender Trockenheit, obwohl sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

Das Aufsteigen der Magensäure in den Mund kann in einigen Fällen auch zu einer Schädigung der Zähne und zu Zahnschmerzen führen. Der Zahnschmelz schützt die Zähne vor äusseren Einflüssen und ist normalerweise die härteste und widerstandsfähigste Substanz im Körper. Bei Reflux kann der Zahnschmelz angegriffen werden, was in der Regel zuerst an den Zahnhälsen sichtbar wird.

Wenn Magensäure in die Atemwege gelangt, wie zum Beispiel in die Luftröhre, kann es zu Reizhusten oder Heiserkeit kommen. Vor allem nachts leiden die Betroffenen oft unter chronischem Reizhusten. Möglicherweise verursacht die aufsteigende Magensäure Schäden am Kehlkopf, was zu einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) mit Heiserkeit führen kann.

Fakten zum Thema

  • Etwa 10% der Bevölkerung sind von einer Refluxkrankheit betroffen. Die Refluxkrankheit kann prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten. Selbst Säuglinge, deren Speiseröhrenschliessmuskel bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt ist, können betroffen sein. Auch bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen kann es gelegentlich zu einer Refluxkrankheit kommen.
  • Bei 90% der Refluxkranken tritt gleichzeitig ein Zwerchfellbruch (axiale Hiatushernie) auf. Dabei tritt der Magen durch eine Lücke im Zwerchfell in die Brusthöhle, wodurch der untere Schliessmuskel der Speiseröhre gedehnt wird.
  • Der sogenannte „stille Reflux” bezieht sich auf das Vorhandensein von Reflux, ohne dass die üblichen erkennbaren Symptome auftreten. Es handelt sich um einen Rückfluss von Magensaft über den normalen Bereich der Speiseröhre hinaus bis zum Kehlkopf oder sogar bis zur Nase, was zu Reizungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum führen kann. Als Ursache wird vermutet, dass der obere Speiseröhrenschliessmuskel nicht richtig funktioniert. Der Begriff „stiller Reflux” wird verwendet, weil die Betroffenen keine typischen Refluxsymptome verspüren.

Wie behandelt man die Refluxkrankheit?

  • Bestimmte Nahrungsmittel können die Schleimhaut reizen und die Magensäureproduktion erhöhen, wie Kaffee, fettige oder süsse Speisen, Alkohol, Koffein, Nikotin. Alkohol hemmt zudem den unteren Ösophagussphinkter und fördert die Progression der Refluxkrankheit.
  • Andere Lebensmittel können überschüssige Magensäure binden und akutes Sodbrennen lindern. Dazu gehören Haferflocken, Mandeln, Kartoffeln, Bananen und Vollkornbrot. Proteinreiche Nahrungsmittel sind oft gut verträglich, da sie die Muskelspannung des Schliessmuskels zur Speiseröhre erhöhen und die Magensäureproduktion steigern können.
  • Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen, abzunehmen. Oft sind ein paar Kilogramm weniger Gewicht eine grosse Hilfe.
  • Das Kopfende des Bettes zu erhöhen, kann helfen, nächtliches Sodbrennen, Husten und Heiserkeit zu lindern. Dies kann geschehen, indem man einen Keil unter die Matratze legt oder die Bettfüsse anhebt. Eine einfache Kopfhochlagerung mit Kissen reicht oft nicht. Viele Patienten finden auch Linderung, wenn sie nachts auf der linken Seite schlafen.
  • Vermeiden Sie Auslöser für Reflux. Dazu gehören kohlensäurehaltige Getränke, Pfefferminze, Schokolade sowie scharfe oder fettige Lebensmittel.
  • Neben der Auswahl passender Lebensmittel ist auch die Menge entscheidend. Empfehlenswert sind kleine, kohlenhydrat- und fettarme Portionen. Grosse Mahlzeiten können zu einem Völlegefühl führen und die Refluxbeschwerden verstärken. Es ist ratsam, anstelle grosser Mahlzeiten mehrere kleinere Mahlzeiten einzunehmen oder auf Mehrgänge-Menüs zu verzichten.
  • Vermeiden Sie es, in den letzten zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen noch etwas zu essen. Bei Bedarf sollten Sie vor dem Schlafengehen nur kleine Portionen von leicht verdaulichen Speisen zu sich nehmen.
  • Vermeiden Sie enganliegende Kleidung, insbesondere am Bauch. Durch das Tragen enger Kleidung kann der Druck auf den Magen erhöht werden, was dazu führen kann, dass der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre gelangt.
  • Kauen Sie Kaugummi, um die Produktion von Speichel zu fördern. Kaugummi hat sich als wirksam bei der Vorbeugung von Sodbrennen erwiesen, obwohl es in anderen Bereichen möglicherweise ungesund ist. Der produzierte Speichel neutralisiert die Magensäure und schützt die Speiseröhre.
  • Kamillentee ist ein Hausmittel gegen Reflux. Er besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und kann möglicherweise die Magensäureproduktion reduzieren.
  • Ausreichender Schlaf, autogenes Training und andere Entspannungstechniken können helfen, Stress und Anspannung abzubauen. Dadurch kann das Risiko für Reflux gesenkt werden.
  • Bei leichten Fällen reicht oft eine Anpassung des Lebensstils und der Ernährung, unterstützt durch Antireflux-Medikamente bei Bedarf. Bei stärkeren Beschwerden oder Komplikationen verschreiben Ärzte stärkere Medikamente in höherer Dosierung, um die Symptome schnell zu lindern. Später wird die Dosis schrittweise reduziert, bis die Beschwerden nachlassen.
  • Für die Behandlung von Reflux gibt es verschiedene Wirkstoffgruppen. Antazida können vorübergehend Sodbrennen lindern, indem sie den Magen-pH-Wert neutralisieren, werden aber selten zur Ursachenbehandlung eingesetzt. Alginate bilden eine Schutzschicht im Magen und können den Rückfluss von Mageninhalt verlangsamen. Sie werden häufig in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt.
  • H2-Rezeptorantagonisten blockieren die Wirkung von Histamin im Magen und reduzieren die Produktion von Magensäure. Sie wirken länger als Antazida oder Alginate.
  • Protonenpumpenhemmer (wie Pantoprazol) hemmen ein Enzym, das für die Magensäureproduktion verantwortlich ist. Sie sind die effektivste Behandlungsoption für starke Beschwerden.