Freiheit

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    Januar 6, 2017

    An einem Wochenende war ich mit meiner Frau zu Besuch bei unseren Freunden im Tessin. Wir wurden vom Bahnhof Locarno abgeholt und in ihre Ferienwohnung nach Orselina geführt. Wir durften die Auffahrt in der alten Funicolare bis nach Madonna del Sasso mit ihnen geniessen. Es war schon dunkel, als wir in der Ferienwohnung unserer Freunde ankamen. Diese ist am Hang gelegen und bietet […]

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    Januar 4, 2017

    Eine gute Freundin von uns hat mir die folgende Erzählung als Anregung für Gedanken zum neuen Jahr geschickt. Es ist tatsächlich so, dass wir im Alltag häufig das Essentielle vergessen und uns vielmehr auf den Mangel oder auf „nicht Gelungenes“ konzentrieren und fixieren, was unser Leben aber nicht einfacher  macht. Eine fröhliche Lektüre mit viel Leichtigkeit wünsche ich Ihnen als Leserinnen und Leser […]

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    Dezember 7, 2016

    Essen ist ein zentrales menschliches Bedürfnis. In den wirtschaftlich entwickelten Ländern ist aber häufig das zu viel Essen ein Thema. Überflüssiges, ungesundes Essen führt zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht (Adipositas) oder Blutzuckerkrankheit (Diabetes) und ist ein Risikofaktor für verschiedene weitere chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Nieren-, Leber- und Magen-Darm-Krankheiten. Schon in der Antike war bekannt, dass man nicht lebt, um zu essen, sondern […]

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    August 29, 2016

    Alter und Höhe, Freiheit und Schicksal Wenn man hoch gestiegen ist, hat man meistens mehr Aus- und Übersicht. Man kann die Landschaft besser überblicken. Je nachdem wo man sich situiert oder gerade steht, kann man auch die Wege und Strassen besser überschauen. Ähnlich wie auf den Bergen bekommt man im Alter eine gewisse Über- und Aussicht über die begangenen Wege, und man verschafft sich […]

Bahnhof-Praxis Winterthur | Freiheit Archive - Bahnhof-Praxis Winterthur
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Liebe Patientinnen, liebe Patienten

Aufgrund der ausserordentlichen Lage bitten wir Sie, bis auf weiteres ohne Begleitpersonen zu Ihren Konsultationen zu kommen und Ihre eigene Maske mitzubringen. Wir arbeiten in der Praxis nur mit Masken.

Falls Sie Anzeichen einer Atemwegsinfektion wie Schnupfen, Husten und/oder Fieber haben, klingeln Sie bitte an der Praxistür und warten bis Sie abgeholt werden. Sie erhalten dann eine Maske, falls nicht schon vorhanden. Weiter werden die notwendigen hygienischen Massnahmen getroffen.

Weiter sind Notfalltermine im Moment nur nach telefonischer Voranmeldung möglich.

Selbstverständlich stehen wir Ihnen für eine telefonische Beratung jederzeit zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Corona-Infektion finden Sie auch unter www.bag.admin.ch

Mit bestem Dank für Ihre Unterstützung und freundlichen Grüssen

Bahnhof-Praxis Team

Sich verlieren, sich finden

An einem Wochenende war ich mit meiner Frau zu Besuch bei unseren Freunden im Tessin. Wir wurden vom Bahnhof Locarno abgeholt und in ihre Ferienwohnung nach Orselina geführt.

Wir durften die Auffahrt in der alten Funicolare bis nach Madonna del Sasso mit ihnen geniessen. Es war schon dunkel, als wir in der Ferienwohnung unserer Freunde ankamen. Diese ist am Hang gelegen und bietet eine wunderschöne Sicht über den Lago Maggiore bis nach Italien.

Früh am nächsten Morgen wollte ich Gipfeli für das Frühstück holen und ging ins Dorf zur Bäckerei neben der Haltestelle der Funicolare. Es war ein kalter, jedoch heller, wunderschöner Dezembertag mit wenig Schnee auf den Bergspitzen. Es sah aus wie Zuckerguss. Die Luft, die Atmosphäre, die Erinnerungen an meine Jugend im Tessin und die Emotionen hatten mich wahrscheinlich abgelenkt, so dass ich nicht auf den gelaufenen Weg geachtet hatte.

Als ich mit meinen Frühstücksbrötchen und Panettone in die Wohnung zurückkehren wollte, konnte ich den Weg zur Wohnung nicht mehr finden. Es gab verschiedene Wege (Sentieri), welche von der Hauptstrasse nach links hinauf abbogen. Ich versuchte immer wieder, den richtigen Weg zu finden, aber ohne Erfolg. Alle waren sehr eng, mit Steintreppen und verschiedenen Abbiegungen, die plötzlich in einer Sackgasse endeten. Sie sahen sich zum Verwechseln ähnlich.

„Wer den Kopf verliert, der beweist nicht, dass er vorher einen hatte“ (unbekanntes Sprichwort)

Nach einer halben Stunde ging ich auf der Hauptstrasse weiter, um den anderen Eingang des Weges von der oberen Fahrstrasse her zu finden. Die Strasse macht auf diesem Hügel einen Bogen um die Siedlung herum. Unser Freund hatte am Vorabend erzählt, dass er eine lange Treppe hinaufsteige, um auf der Strasse joggen zu gehen. Da musste also eine Verbindung zum unteren Teil der Strasse sein, dachte ich. So habe ich schliesslich den richtigen Eingang zum lang gesuchten Sentiero gefunden und somit auch die Wohnung.

Unterdessen waren meine Frau und der Freund ins Dorf gekommen, um mich zu suchen. Ausnahmsweise hatte ich mein Handy nicht mitgenommen, in der Meinung, es sei ja ein kurzer Weg, und ich käme sehr bald zurück. Das war ein grosser Fehler.

„Im Dunkeln bitte nur mit Licht!“ (Michael Bussek)

Diese halbe Stunde erschien mir sehr lang, als wäre es ein ganzer Tag gewesen. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so elend gefühlt, verzweifelt, fast ohnmächtig, als wäre ich auf dieser Welt verloren gegangen, wie ein Hilfeschrei, ohne gehört zu werden.

„Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen“ (Konfuzius)

Wen konnte ich nach der genauen Adresse fragen, wenn ich selber nicht wusste, wie diese lautete? Wer kannte unsere lieben Freunde in diesem Dorf, wo sie erst seit kurzem eine Ferienwohnung hatten?

Zudem kamen mir die Gedanken, dass die anderen auf mich warten könnten und was sie nun über mich denken würden. Das übte einen zusätzlichen grossen psychischen Druck auf mich aus…

Solche und ähnliche Ereignisse sind zum Glück vor kurzer Dauer, und es gibt ein gutes Ende, ein Happy End.

„Man muss ins Dunkle, um die Sterne zu sehen“(Wolfgang J. Reus)

Andererseits gibt es auch Themen mit „sich verlieren“, welche mich und viele andere Menschen nachhaltiger begleiten. Diese Themen sind schwer lösbar und belasten die Betroffenen und ihre Mitmenschen permanent.

Und ich denke, dass es uns hier und jetzt sehr gut geht und ich dankbar dafür bin.

„Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren“ (Stefan Zweig)

 

Fortsetzung mit einer Bibliotherapie

 

Der Dattelesser

Eine Frau kam mit ihrem kleinen Sohn zu dem weisen Ali. »Meister«, sprach sie, »mein Sohn ist von einem widerwärtigen Übel befallen. Er isst Datteln von morgens bis abends. Wenn ich ihm keine Datteln gebe, schreit er, dass man es bis in den siebenten Himmel hört. Was soll ich tun, bitte hilf mir!« Der weise Ali schaute das Kind freundlich an und sagte: »Gute Frau, geht nach Hause und kommt morgen zur gleichen Zeit wieder!«

Am nächsten Tag stand die Frau mit ihrem Sohn wieder vor Ali. Der grosse Meister setzte den Jungen auf seinen Schoss, sprach freundlich zu ihm, nahm ihm schliesslich die Dattel aus der Hand und sagte: »Mein Sohn, erinnere dich der Mässigkeit. Es gibt auch andere Dinge, die gut schmecken.« Mit diesen Worten entliess er Mutter und Kind. Etwas verwundert fragte die Frau: » Grosser Meister, warum hast du das nicht schon gestern gesagt, warum mussten wir den langen Weg zu dir noch einmal machen?«

»Gute Frau«, antwortete da Ali, »gestern hätte ich deinem Sohn nicht überzeugend sagen können, was ich ihm heute sagte, denn gestern hatte ich selber die Süsse der Datteln genossen!«