Vorbeugen und Prophylaxe können eminent wichtig sein, Amblyopie als Beispiel

Wie in anderen Lebensbereichen sind auch in der Medizin Prävention (Vorbeugen) und Prophylaxe sehr wichtig.

Als Prophylaxe bezeichnet man die Gesamtheit aller Massnahmen, die dazu dienen, eine Beeinträchtigung der Gesundheit durch Risikofaktoren, Krankheiten oder Unfälle zu verhindern.

Zu den üblichen prophylaktischen Massnahmen gehören zum Beispiel Impfungen, präventive Medikamentengabe, Trinkwasserfluoridierung, Isolierung von infektiösen Individuen oder Schritte, die der Verhinderung von Unfällen dienen.

Aus der Zahnmedizin weiss man, wie wichtig die Bedeutung der Prophylaxe in der Mund- und Zahnpflege ist.

Auch in der Medizin ist es eminent wichtig, dass Neugeborene und Kinder gut untersucht, beobachtet und gegebenenfalls vor Entwicklung gewisser Erkrankungen oder Störungen behandelt werden.

Beispielsweise im Fall von kindlichem Schielen muss dies frühzeitig erkannt und behandelt werden, sonst kommt es zu lebenslangem Schielen mit einer Teilblindheit.

Kinder können nicht gleich nach der Geburt gut sehen. Das Sehen ist ein Lernvorgang, der bis zum ungefähr 6. bis 8. Lebensjahr dauert. Wird aufgrund einer manifesten Schielstellung ein Auge fortwährend supprimiert, so findet dieser Lernvorgang nicht statt. Es entsteht eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie).

Nach Abschluss dieses Lernvorgangs im Grundschulalter kann keine Operation oder Brille die Amblyopie, also das schlechte Sehen, verbessern. Die Behandlung hat nur Erfolg, wenn so früh wie möglich damit begonnen wird. Ein schielendes Kind muss also so schnell wie möglich zu einem Augenarzt mit Orthoptistin, damit eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.

Durch eine sogenannte einfache Okklusionstherapie kann die Grösse des Schielens (der Schielwinkel) verkleinert, eine Augenoperation und die Schwachsichtigkeit verhindert werden.