vaskuläre Demenz

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    Februar 8, 2025

    Hirnkrankheiten machen Angst und grosse Sorge. Was man alles intellektuell, funktionell in den Jahren aufgebaut hat, geht dann zunehmend zu Grunde. Wie eine Sandburg, die man vorsichtig mit viel Anstrengung, Sorgfalt und Liebe gebaut hat und die nun durch Wind, Wellen und Sturm zerstört wird.

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    Juni 19, 2019

    Man weiss heute, dass eine psychische Belastung ebenso ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten ist wie das Rauchen, schlechte Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht, genetische Faktoren oder hoher Blutdruck. Umgekehrt lösen Herzkrankheiten oft Angststörungen und Depressionen aus, die wiederum die Gesundheit belasten. Lass los oder du wirst mitgezogen. Ein plötzlicher Herzinfarkt hat nicht nur körperliche, sondern auch psychische Ursachen. Die meisten Herzinfarkte sind auf unseren Lebensstil zurückzuführen. […]

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Liebe Patientinnen, liebe Patienten

Aufgrund der ausserordentlichen Lage bitten wir Sie, bis auf weiteres ohne Begleitpersonen zu Ihren Konsultationen zu kommen und Ihre eigene Maske mitzubringen. Wir arbeiten in der Praxis nur mit Masken.

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Mit bestem Dank für Ihre Unterstützung und freundlichen Grüssen

Bahnhof-Praxis Team

Das menschliche Gehirn, mehr als eine Gebilde.

Hirnkrankheiten machen Angst und grosse Sorge. Was man alles intellektuell, funktionell  in den Jahren aufgebaut hat, geht dann zunehmend zu Grunde. Wie eine Sandburg, die man vorsichtig mit viel Anstrengung, Sorgfalt und Liebe gebaut hat und die nun durch Wind, Wellen und Sturm zerstört wird.

«Es ist sehr wesentlich, zu unterscheiden zwischen dem, was man vergessen kann, und dem, was man nicht vergessen darf.» (Erich Limpach)

Das menschliche Gehirn, mehr als eine Gebilde.

Das menschliche Gehirn besteht zu 80 % aus Wasser. Obwohl das Gehirn nur 2 % des Körpergewichts ausmacht, benötigt es etwa 20 % der Energie, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Dies verdeutlicht den hohen Energiebedarf des Gehirns.

Das Gehirn ist besonders kreativ, wenn es müde ist. Ob Frühaufsteher oder Nachtmensch – die besten Ideen sprudeln oft im Zustand der Müdigkeit, zum Beispiel morgens unter der Dusche oder abends im Bett. Das liegt daran, dass das Gehirn bei Müdigkeit Ablenkungen schlechter ausfiltern kann und die Konzentration auf bestimmte Aufgaben nachlässt. Diese Entschleunigung fördert unkonventionelles Denken und damit Kreativität.

In der heutigen schnelllebigen Zeit, in der Produktivität und Effizienz entscheidend sind, scheint Gehirndoping eine verlockende Lösung zu bieten. Doch während viele nach Wegen suchen, ihre kognitive Leistung zu maximieren, bleibt die Frage: was steckt wirklich hinter den Methoden, die uns versprechen, unser Gehirn zu „boosten“?

Gehirndoping bezeichnet den gezielten Einsatz bestimmter Substanzen zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit bei gesunden Menschen. Dabei handelt es sich vor allem um verschreibungspflichtige Medikamente, die eigentlich zur Behandlung von Krankheiten wie ADHS oder Demenz gedacht sind. Da diese Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen werden, spricht man von Missbrauch, vergleichbar mit dem Doping im Sport.

Die Motive für Hirndoping liegen häufig im Leistungsdruck des beruflichen oder schulischen Alltags. Viele Menschen erhoffen sich durch die Einnahme solcher Substanzen eine bessere Konzentration, eine höhere Merkfähigkeit oder eine gesteigerte Wachheit, insbesondere in stressigen Phasen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sowohl Berufstätige als auch Studierende und Schüler bereits mit dem Thema in Berührung gekommen sind. Trotz der medialen Aufmerksamkeit gibt es bisher jedoch keine eindeutigen Hinweise auf eine starke Zunahme des Konsums.

Beim Hirndoping werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die eigentlich für medizinische Zwecke entwickelt wurden. Dazu gehören verschreibungspflichtige Stimulanzien wie Methylphenidat und Modafinil, die zur Behandlung von ADHS bzw. Narkolepsie eingesetzt werden. Sie wirken auf das zentrale Nervensystem, indem sie die Konzentration der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin erhöhen.

Der Begriff „Neuroenhancement“ wird gelegentlich als Synonym für „Gehirndoping“ verwendet, umfasst aber ein breiteres Spektrum von Methoden für kognitive Leistungssteigerung. Während sich Hirndoping speziell auf die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente bezieht, umfasst Neuroenhancement auch andere Ansätze wie technische Verfahren oder die Einnahme legaler Substanzen wie Koffein.

Da viele der beim Hirndoping verwendeten Substanzen verschreibungspflichtig sind, kann der Erwerb ohne ärztliches Rezept rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Einige Wirkstoffe unterliegen dem Arzneimittelgesetz oder sogar dem Betäubungsmittelgesetz. Dennoch bleibt die Thematik gesellschaftlich relevant, da der Wunsch nach geistiger Leistungssteigerung für viele Menschen ein zentrales Thema ist.

Was alles  tut dem Gehirn gut?

Vitamin B6 ist an einer Vielzahl von Prozessen im Körper beteiligt, insbesondere im Gehirn und im Nervensystem. Als Coenzym ist es an über 100 enzymatischen Reaktionen beteiligt, die für die Synthese von Neurotransmittern wichtig sind. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle bei der Bildung von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem hemmenden Neurotransmitter im Zentralnervensystem. GABA sorgt dafür, dass die Nervenzellen nicht zu stark oder unkontrolliert Signale aussenden. Ein Mangel an Vitamin B6 kann die GABA-Produktion beeinträchtigen und so zu neurologischen Störungen wie epileptischen Anfällen führen.

Vitamin B6 ist auch für die Synthese anderer Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin verantwortlich, die eng mit der Regulierung der Stimmung und der psychischen Funktionen verbunden sind. Es hat möglicherweise eine stimmungsaufhellende Wirkung, auch wenn dies wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen ist.

Gehirndoping mag verlockend erscheinen, aber die potenziellen Risiken überwiegen oft den kurzfristigen Nutzen. Eine kluge Wahl ist es, die geistige Gesundheit durch natürliche Methoden wie Bewegung, Entspannung und mentale Übungen zu stärken.

und weiter...

Jede Person, welche sich mit diesem Thema befasst, fragt sich, was von mir übrig sein wird und wie die Anderen mit mir umgehen werden. Man möchte ihnen und den Leuten, die man gern hat, nicht zur Last werden. Man möchte sein Leben in Würde beenden und nicht lange pflegebedürftig bleiben.
Die grosse Frage, wie man mit einer neurodegenerativen Erkrankung umgeht und fertig werden kann, ist eine riesige Herausforderung für die betroffene Person und die Angehörigen. Dabei kommen nicht nur medizinische Fragen, sondern auch ethische, politische, ökonomische und kulturell-religiöse Faktoren dazu.

«Der Völker Leid: Vergesslichkeit.» (Erich Limpach (1899 – 1965), Schriftsteller)

Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, bei denen eine Hirnschädigung zu einem schrittweisen Verlust des Gedächtnisses, des Denkens, der Erinnerung, der Orientierung oder der Verknüpfung von Denkinhalten führt.

Eine Demenz kann zahlreiche Ursachen haben. Einige Demenzformen werden als reversibel bezeichnet: Sie können durch eine geeignete Behandlung teilweise oder ganz geheilt werden. Dies ist etwa bei Stoffwechsel-Krankheiten, z.B. einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei einem Vitamin-B12-Mangel, der Fall. Bei irreversiblen, also nicht rückgängig zu machenden, Demenzformen ist das Gehirn direkt erkrankt. Die Alzheimer-Krankheit und die sog. vaskuläre Demenz zählen zu den häufigsten irreversiblen Demenzformen. Demenz kann auch als Folge anderer Erkrankungen auftreten, z.B. bei multipler Sklerose oder Schädel-Hirn-Verletzungen. Es gibt weiter Mischformen von Demenz, zum Beispiel vaskuläre Demenz kombiniert mit Alzheimer.

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung nimmt die Zahl der Demenz-Fälle stark zu. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich die Zahl der weltweit Erkrankten bis 2030 auf über 70 Millionen verdoppeln. In Deutschland könnte sich die Zahl der Betroffenen bis 2050 von heute 1,1 auf 2,6 Millionen erhöhen, in der Schweiz auf über 300’000. Aktuell (2014) leben in der Schweiz über 100 000 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz. Jährlich erkranken in unserem Land etwa 27 000 Menschen neu an Demenz.

Der Verdacht auf eine Alzheimererkrankung ergibt sich aufgrund von Krankheitssymptomen wie einer reduzierten Denk- und Merkfähigkeit, die anschliessend mit speziellen Testverfahren untersucht werden.

Mithilfe sogenannter Biomarker lassen sich die krankhaften Prozesse der Alzheimererkrankung jedoch viel früher nachweisen, noch bevor Symptome deutlich sind.

Anerkannte Biomarker für die Alzheimererkrankung sind die Proteine mit Amyloid beta und Tau sowie die Abnahme des Gehirnvolumens.

Das gehäufte Auftreten von diesen speziellen Proteinen im Gehirn kann man mit einer Positronen-Emissionstomographie (PET) lange vor den ersten Symptomen nachweisen.

Ein wichtiger Risikofaktor ist das Alter. Während unter 65-Jährige nur selten von Demenz betroffen sind, liegt der Anteil bei über 90-Jährigen bei rund einem Drittel. Die Erkrankungs-Wahrscheinlichkeit ist bei Frauen und Männern etwa gleich hoch. Dass dennoch etwa 70 Prozent der Demenzerkrankungen auf Frauen entfallen, hat vor allem mit ihrer höheren Lebenserwartung zu tun.

Eine Vielzahl an Risikofaktoren steht im Verdacht, das Demenzrisiko zu eröhen. Neben dem Alter und genetischen Aspekten gibt es eine Reihe modifizierbarer Risikofaktoren, denen unsere Aufmerksamkeit gelten sollte, wie z.B. Depressionen, chronischer Stress, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und Bewegungsmangel.

Es sind zahlreiche Demenzerkrankungen bekannt, wovon Alzheimer rund 60 Prozent aller Demenzfälle ausmacht. 20 Prozent der Betroffenen leiden an einer vaskulären Demenz. Bei Alzheimer verlieren ganze Gruppen von Nervenzellen im Gehirn allmählich ihre Funktionstüchtigkeit und sterben schliesslich ab. Zugleich kommt es zu einem Mangel an körpereigenen Substanzen, die den Austausch von Informationen zwischen den Gehirnzellen gewährleisten.
Die vaskuläre Demenz entsteht meistens durch arteriosklerotische Veränderungen oder einen Verschluss der Hirngefässe. Dies führt zu einer Minderdurchblutung im Gehirn und letztlich zum Absterben kleinster Hirngebiete bis hin zu ganzen Hirnarealen.

«Man kann nichts vergessen, solange wir es vergessen wollen.» (Erhard Blanck, Schriftsteller und Maler)

Nach internationalen Diagnosekriterien wie ICD-10 spricht man von der Demenz, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

Das amerikanische National Institute on Aging hat sieben Warnzeichen formuliert, die auf eine beginnende Alzheimer-Erkrankung hinweisen können:
Eine Person …

  1. wiederholt immer wieder die gleiche Frage.
  2. erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
  3. weiss nicht mehr, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen wie Kochen, Kartenspiel oder Handhabung der TV-Fernbedienung gehen.
  4. hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und ähnlichem verloren.
  5. findet viele Gegenstände nicht mehr oder sie legt sie an ungewöhnliche Plätze und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben.
  6. vernachlässigt anhaltend ihr Äusseres, bestreitet dies aber.
  7. antwortet auf Fragen, indem sie die ihr gestellte Frage wiederholt.

Für Menschen in der nahen Umgebung der betroffenen Person können dies Warnzeichen sein, ärztlichen Rat einzuholen. Dies geschieht in der Regel zuerst beim Hausarzt, der die Patienten meist seit vielen Jahren kennt und Veränderungen der geistigen und funktionalen Fähigkeiten am besten einordnen kann.
Zusätzlich zur Diagnose ist die Bestimmung des Demenz-Schweregrades (leicht, mittel oder schwer) wichtig. Dieser bezieht sich insbesondere auf das Ausmass der Betreuungsbedürftigkeit.

Ein Bekannter von mir hatte vor vielen Jahren die Schweregrade des Demenzleidens so definiert: «Erster Grad: Man sieht die Freunde und weiss ihren Namen nicht mehr. Zweiter Grad: Man geht auf die Toilette und vergisst danach die Hosen richtig zuzumachen. Dritter Grad: man vergisst auf die Toilette zu gehen.»

Fazit

Man darf hoffen, dass in nächster Zeit eine effiziente medikamentöse Behandlung des Hirnabbaus möglich wird.

Neben herkömmlichen Arzneimitteln hat sich die Arzneipflanze Gingko biloba zur Behandlung von kognitiven Störungen bewährt. Dies betrifft sowohl ene präventive Wirksamkeit als auch den Krankheitsverlauf und die Linderung neuropsychiatrischer Symptome bei Demenz.

«Wer vergisst, wiederholt die Fehler der Vergangenheit.» (Aya Yven ,1986)

Wussten Sie, dass die Demenz den Sinn für Humor verändert? D.h: Frontotemporale Formen beeinflussen das heitere Erleben am stärksten.

Weiteres:

Hirnleistungsstörungen im Alter lassen sich leider nicht vermeiden, aber hinauszögern durch:

Personen mit geringen kognitiven Reserven erreichen die Demenzschwelle früher, weisen dann aber eine langsame Abnahme der Gedächtnisleistung auf.

Bei grosser kognitiver Reserve kommen protektive Faktoren und kompensationsmechanismen zum Tragen, wodurch Leistungseinbussen lange hinausgezögert werden können. Wenn der Abbau dann einsetzt, wird rascher die Demenzschwelle erreicht.

"Vergessen ist eine Form von Freiheit." (Khalil Gibran).

Auch wenn es keinen Ursache-Wirkungs-Beweis gibt - eine ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht nur gut für die Allgemeinheit, sondern auch für das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit. Von amerikanischen Psychologen durchgeführte Studien zeigen einen eindeutigen Nutzen für das geistige Fitnesstraining durch eine ehrenamtliche Tätigkeit im pensionierten Alter. Ein Ehrenamt als sinnvolle Beschäftigung kann somit vor Demenz „schützen“.

"Die einzige Konstante ist die Veränderung".

Fazit:

Erinnern und Vergessen sind eng miteinander verknüpft. Unser Hirn muss ständig entscheiden, welche Informationen wichtig genug sind, um sie zu behalten, und welche gelöscht werden können. Vergessen hilft, den Überblick zu behalten und nur die relevanten Informationen zu speichern. Ohne diese Filterung wären wir von der Fülle der Eindrücke überfordert.

Der Erinnerungsprozess findet statt, wenn unser Gehirn auf gespeicherte Informationen zugreift. Dies geschieht durch das Zusammenspiel von Nervenzellen, die in Zellverbänden organisiert sind. Diese Zellverbände feuern gemeinsam, um eine Erinnerung zu aktivieren. Je öfter sie zusammenarbeiten, desto stärker wird ihre Verbindung und desto stabiler bleibt die Erinnerung.

Vergessen ist ein notwendiger Bestandteil dieses Prozesses. Unwichtige Informationen werden aus dem Gedächtnis gelöscht, um Platz für neue Erfahrungen zu schaffen. Diese selektive Filterung hilft, psychischen Stress abzubauen. Interessanterweise kann das Vergessen auch als Schutzmechanismus wirken: traumatische Erlebnisse können abgeschwächt oder sogar blockiert werden, um die emotionale Belastung zu reduzieren.

Erinnerungen sind dynamisch und können sich im Laufe der Zeit verändern. Der Prozess des Erinnerns führt nicht nur zum Abruf gespeicherter Informationen, sondern auch zu einer Rekonsolidierung des Gedächtnisses, wodurch es sich an neue Erfahrungen oder Umstände anpasst.

Vergesslichkeit kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die oft mit der Komplexität unserer Gehirne und unseren Lebensgewohnheiten zusammenhängen. Häufige Auslöser für Gedächtnisstörungen sind Stress, ständiger Leistungsdruck oder psychische Belastungen, die unser Gedächtnis überfordern. Gerade im Alltag prasseln ständig neue Informationen auf uns ein, die das Gedächtnis zusätzlich belasten. Auch Schlafstörungen sind eine wesentliche Ursache, denn im Schlaf finden zentrale Prozesse wie die Verarbeitung von Erlebnissen und deren Speicherung im Langzeitgedächtnis statt.

Darüber hinaus kann eine unzureichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen, die auf eine schlechte körperliche Verfassung oder Flüssigkeitsmangel zurückzuführen sind. Wird das Hirn nicht ausreichend durchblutet, können die kognitiven Funktionen beeinträchtigt werden, was sich in Vergesslichkeit äussert. Auch das Alter spielt eine Rolle, da mit zunehmendem Alter die geistige Fitness abnimmt und Nervenzellen absterben können, was wiederum das Gedächtnis beeinflusst.

Neben diesen Faktoren tragen auch bestimmte Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen zur Vergesslichkeit bei. Sie können die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Gedächtnis belasten. Auch der Konsum von Alkohol oder Nikotin stellt einen Risikofaktor dar.

In Stressphasen oder bei Dauerstress kann das Gedächtnis auch bei jüngeren Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die gute Nachricht ist, dass sich die Vergesslichkeit oft wieder zurückbildet, sobald der Stress nachlässt.

Vergesslichkeit ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Es ist völlig normal, hin und wieder etwas zu vergessen, sei es der Name einer Person oder ein bestimmtes Detail. Dies ist eine Schutzfunktion des Hirns, um eine Reizüberflutung zu vermeiden. In solchen Fällen handelt es sich um eine harmlose Vergesslichkeit, die kein Grund zur Sorge ist.

Ebenso normal ist es, dass die Gedächtnisleistung mit zunehmendem Lebensalter nachlässt. Die Prozesse im Gehirn, die für das Speichern und Abrufen von Informationen zuständig sind, verlangsamen sich mit den Jahren. Daher kommt es häufig vor, dass sich ältere Menschen an weniger Details erinnern oder langsamer auf bestimmte Informationen zugreifen. Diese Veränderung ist in der Regel unbedenklich und gehört zum natürlichen Alterungsprozess.

Problematisch wird es jedoch, wenn die Vergesslichkeit zunimmt oder mit anderen Symptomen wie Verwirrtheit einhergeht. Eine deutliche Verschlechterung des Gedächtnisses kann auf eine ernstere Erkrankung wie Demenz oder andere gesundheitliche Störungen hinweisen. Ursachen können eine eingeschränkte Durchblutung des Gehirns, Depressionen, Angststörungen oder auch ein ungesunder Lebensstil sein. Bei älteren Menschen kann auch Flüssigkeitsmangel eine Rolle spielen.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen normaler Vergesslichkeit und Demenz liegt vor allem im Verlauf der Symptome. Bei der normalen Vergesslichkeit, die mit dem Älterwerden zunehmen kann, bleiben die Gedächtnislücken meist klein und verändern sich im Laufe der Zeit nur wenig. Man kann sich zum Beispiel an Dinge erinnern, die vor längerer Zeit passiert sind, vergisst aber aktuelle Ereignisse. Demenzerkrankung hingegen führt zu einem stetigen und oft raschen Verlust von Erinnerungen und Fähigkeiten. Betroffene können Dinge, die gerade passiert sind, zunehmend vergessen oder wiederholt die gleiche Frage stellen, ohne sich an die vorherige Antwort zu erinnern.

Ein weiteres Merkmal der Demenz ist das Verlegen von Gegenständen an völlig unpassende Orte, was auf die veränderte Wahrnehmung und Erinnerung der Betroffenen zurückzuführen ist. Darüber hinaus treten bei Demenz häufig weitere Symptome auf, wie z. B. Schwierigkeiten bei der Einschätzung von Situationen, nachlassendes abstraktes Denkvermögen oder Probleme bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Während ein Gesunder vielleicht vergisst, eine Telefonnummer nachzuschlagen, weiss ein Demenzkranker nicht mehr, was er mit dieser Nummer anfangen soll. Dies führt dazu, dass die Fähigkeit, Aufgaben zu lösen und einfache alltägliche Dinge zu tun, immer mehr abnimmt.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Orientierungsfähigkeit. Bei normaler Vergesslichkeit können sich Menschen noch in unbekannter Umgebung zurechtfinden, indem sie nach Anhaltspunkten suchen. Demenzkranke hingegen verlieren dieses Vermögen und haben Probleme, sich zeitlich und räumlich zu orientieren. Sie verlieren zunehmend die Orientierung, erkennen vertraute Orte nicht mehr oder können sich nicht mehr an den Tagesablauf erinnern.

Vergesslichkeit kann viele Ursachen haben, von Stress über Schlafmangel bis hin zu Alterungsprozessen. Durch bewusste Lebensgewohnheiten und mentale Übungen kann die Gedächtnisleistung jedoch oft wieder verbessert und die Alltagsfähigkeit erhalten werden.

 

Links zum Thema:
Alzheimer Schweiz: alzheimer-schweiz.ch