Frühsommer-Enzephalitis (FSME)

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    Mai 16, 2020

    Die meisten Zeckenstiche bleiben ohne gefährliche Folgen. Sie können zu Hautrötungen und Jucken führen, verursachen aber nur dann eine Infektionskrankheit, wenn die Zecke einen entsprechenden Erreger in sich trägt. Und selbst dann erkrankt nur eine vergleichsweise kleine Minderheit der gestochenen Menschen. Zecken gibt es überall in der Schweiz, je nach Witterung bis auf 1200 Meter über Meer. Zecken brauchen jedoch ein Klima mit […]

Bahnhof-Praxis Winterthur | Frühsommer-Enzephalitis (FSME) Archive - Bahnhof-Praxis Winterthur
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Liebe Patientinnen, liebe Patienten

Aufgrund der ausserordentlichen Lage bitten wir Sie, bis auf weiteres ohne Begleitpersonen zu Ihren Konsultationen zu kommen und Ihre eigene Maske mitzubringen. Wir arbeiten in der Praxis nur mit Masken.

Falls Sie Anzeichen einer Atemwegsinfektion wie Schnupfen, Husten und/oder Fieber haben, klingeln Sie bitte an der Praxistür und warten bis Sie abgeholt werden. Sie erhalten dann eine Maske, falls nicht schon vorhanden. Weiter werden die notwendigen hygienischen Massnahmen getroffen.

Weiter sind Notfalltermine im Moment nur nach telefonischer Voranmeldung möglich.

Selbstverständlich stehen wir Ihnen für eine telefonische Beratung jederzeit zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Corona-Infektion finden Sie auch unter www.bag.admin.ch

Mit bestem Dank für Ihre Unterstützung und freundlichen Grüssen

Bahnhof-Praxis Team

Zecken, mehr als ein Tierchen

[vc_column width="1/1"]Die meisten Zeckenstiche bleiben ohne gefährliche Folgen. Sie können zu Hautrötungen und Jucken führen, verursachen aber nur dann eine Infektionskrankheit, wenn die Zecke einen entsprechenden Erreger in sich trägt. Und selbst dann erkrankt nur eine vergleichsweise kleine Minderheit der gestochenen Menschen.

Zecken gibt es überall in der Schweiz, je nach Witterung bis auf 1200 Meter über Meer. Zecken brauchen jedoch ein Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und relativ warmen Temperaturen. Deshalb sind sie im Winter nicht aktiv. Die Zeckensaison dauert im Schnitt von März bis Oktober. Abweichungen können sich aus der aktuellen Wetterlage ergeben. Ausserdem suchen Zecken sich Orte, wo ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen. Wirte sind vor allem Mäuse, Igel und Vögel.

Zecken, welche mit Borrelienerregern infiziert sind, kommen über die ganze Schweiz verteilt vor. In der ganzen Schweiz sind etwa 5-30% (stellenweise bis 50%) der Zecken mit Borrelien infiziert. Bis zu 10'000 Personen erkranken schätzungsweise jährlich an Lyme-Borreliose.

Im Mittelpunkt stehen dabei Bakterien der Gruppe Borrelia burgdorferi, die die Lyme-Borreliose verursachen. Diese Krankheit kann das zentrale Nervensystem, die Gelenke, die Haut und das Herz schädigen. Sie verläuft aber nur selten chronisch und lässt sich gut mit Antibiotika behandeln.

Daneben können die Zecken auch Hirnhautentzündung, sog. Frühsommer-Enzephalitis (FSME) auslösen, die das zentrale Nervensystem attackiert und in schweren Fällen einen tödlichen Verlauf nehmen kann.

In der Schweiz werden jedes Jahr zwischen rund 100 und 250 FSME-Erkrankungen registriert.

Mit dem FSME-Erreger kann man sich nur in einigen besonders gefährdeten Regionen anstecken. In diesen Gegenden tragen zwischen 0.1 und 5 Prozent der Zecken das Virus. Auch hier führt eine Übertragung des Erregers nicht automatisch zu Krankheitssymptomen. In 70 Prozent der Fälle verläuft die Infektion unbemerkt, und in 10 Prozent entwickelt sich eine ernste Erkrankung des zentralen Nervensystems mit Fieberschüben, Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen. Etwa 1 Prozent der Patienten stirbt an FSME. Man kennt noch keine Mittel gegen diese Viren.

Der beste Schutz gegen Zecken ist die geeignete Kleidung: lange Hosen und geschlossene Schuhe. Kleider und Schuhe kann man zusätzlich mit einem Anti-Zecken-Mittel besprühen.

Zecken springen Menschen nicht an und lassen sich auch nicht von Bäumen fallen. Vielmehr lauern die winzigen Blutsauger auf Sträuchern und Gräsern auf ihre Opfer, um sich im richtigen Moment an ein vorbeistreifendes Lebewesen zu heften und zuzustechen. Der Angriff erfolgt still und meist schmerzlos.

Man kann sich gegen FSME impfen lassen. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen. Dann kann man nach 10 Jahren mit jeweils einmaligen Rappel-Impfungen die Schutzwirkung weiter verlängern.

Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollten nach einem Aufenthalt im Freien Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden. Das Tragen heller Kleidung erleichtert dabei die Zeckensuche.

Haustiere (z.B. Hunde, Katzen oder Pferde) sollten ebenfalls auf Zecken abgesucht werden.

Gefundene Zecken möglichst rasch entfernen, am besten durch Fassen mit einer feinen Pinzette oder Zeckenzange direkt über der Haut und kontinuierlichen Zug. Danach die Stichstelle desinfizieren.

Merken oder markieren Sie sich die Einstichstelle. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

 

Zeckenübertragbare Krankheiten, das Wichtigste in Kürze:

Frühsommer-Meningo-enzephalitis (FSME)

Die Lyme-Borreliose

zudem...

Andere zeckenübertragene Krankheiten

Anaplasmose ist ein Bakterium, welches durch Zecken auf Nutztiere (z.B. Kühe und Pferde) aber auch auf Menschen übertragen werden und eine Anaplasmose (früher Ehrlichiose) auslösen kann. Dabei dienen gewisse Immunzellen des Menschen (sogenannte Granulozyten) als Vermehrungsort des Bakteriums. Die Symptome können von leichtem Fieber bis hin zur schwerwiegenden Infektion reichen. In der Nordwest- und Westschweiz sind zwischen 1% und 4% der Zecken mit Anaplasmen befallen. Bislang wurden in Europa etwas mehr als 100 Fälle Anaplasmosen beschrieben.

Rickettsiose sind ebenfalls zeckenübertragbare Bakterien, welche Krankheitssymptome beim Menschen auslösen können, die sogenannte Rickettsiose. Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen können vorkommen. In der Schweiz beträgt der Anteil der Rickettsienbefallenen Zecken zwischen 7-36%.

Q-Fieber, Coxiella burnetii ist auch ein Bakterium, welches Haus- und Nutztiere wie Katzen, Rinder oder Schafe als Reservoirwirte nutzt, ohne dass der Tierhalter dies bemerkt. Menschen infizieren sich meist über das Einatmen von im Staub enthaltenen Erregern. Diese können aber auch von Zecken übertragen werden. Das resultierende Q-Fieber löst bei den meisten Patienten milde, grippenähnliche Beschwerden aus. Bei etwas der Hälfte der Fälle treten nach ein paar Wochen plötztlich heftiges Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost auf. Dies führt unter Umständen zu Herz- und Lungenentzündungen. Q-Fieber wird normalerweise mit Antibiotika behandelt. In der Schweiz wurden in den letzten Jahren je etwa 35 Fälle von Q-Fieber gemeldet.

Tularämie, Francisella tularensis. Gewisse Schildzecken können das Bakterium F. tularensis übertragen, welche Tularämie (Hasenpest) verursacht. In den letzten Jahren wurde eine steigende Anzahl Fälle gemeldet.

Weiter noch...

Das richtiges Entfernen einer Zecke ist wichtig:

- > Überwachen Sie die Einstichstelle bis zu 2 Wochen lang auf eine sich ausdehnende Rötung, einer sog. "Wanderröte". Tritt diese auf, dann suchen Sie Ihren Arzt auf.

- > Treten einige Wochen nach dem Zeckenstich Fieber-, Kopf- oder Gelenk-schmerzen auf, sollten Sie ebenfalls ärztliche Hilfe in Anpruch nehmen.

 

Auch hier gilt vorbeugen und sich richtig verhalten:

 

Wussten Sie noch?

 

Persönliche Schutzmassnahnen

Zudem:

 

 

Links zum Thema:
Informationsplattform für Impffragen: infovac.ch
Zecken: zecken.ch
Zeckenübertragene Krankheiten: bag.admin.ch