Reisen, mehr als Vernügen, sich schützen lohnt sich.
"Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen." (Guy de Maupassant)
Die Ferien rücken näher, und viele freuen sich auf die bevorstehenden Tage am Strand, in der Wüste oder in den Bergen.
Ganz egal, wo man seine Ferien verbringen möchte; nebst Pass, Geld und Kleidern gehört häufig auch eine Reiseapotheke ins Gepäck.
Eine Standard-Reiseapotheke gibt es nicht. Der Inhalt richtet sich individuell nach Reiseziel (z.B. Hochgebirge oder Malariagebiet), Reisedauer, Reisestil (Trekking, All Inclusive Hotel) und der reisenden Person (Alter, Gesundheitszustand, Risikofreudigkeit).
Grundsätzlich gilt auch hier dasselbe wie ansonsten in der Medizin. Vorbeugen ist sehr wichtig, nach dem Motto: „Kluge Menschen schützen sich“.
Bei der Zusammenstellung Ihrer Reiseapotheke sollten Sie zudem Medikamente bevorzugen, die Sie bereits kennen und die Sie gut vertragen.
Dennoch gibt es einige Medikamente, die für die Reiseapotheke in jedem Fall zu empfehlen sind.
Medikamente
- Individuelle Medikamente (z.B. Allergiemittel)
- Schmerzmittel, fiebersenkende Mittel
- Medikamente gegen Reiseübelkeit und Durchfall
- Erkältungslindernde Medikamente (Nasenspray, Halstabletten)
- Ev. Verhütungsmittel
- Je nach Gebiet: Malariatabletten und Antibiotika
Wundversorgung
- Desinfektionsmittel, antiseptische Wund- und Heilsalbe (wie Fucidin)
- Kleine Schere, Pinzette
- Sterile Wundkompressen, elastische Binden
Ausserdem wichtig
- Sonnenschutz, Sonnenbrille, ev. Moskitonetz
- Mückenschutz / Zeckenschutz,
- Fieberthermometer
Vor der Reise sollte man den Impfstatus prüfen bzw. prüfen lassen und Impfungen vor der Reise durch den Arzt planen.
Weitere Auskünfte über Reiseimpfungen finden Sie unter www.healthytravel.ch. oder www.osir.ch/reisende. Verg.l. dazu unten.
Impfungen können beim schweizerischen elektronischen Impfausweis online gespeichert werden unter www.meineimpfungen.ch. So wird der Impfstatus für jeden Arzt weltweit abrufbar.
Medikamente, die Sie regelmässig einnehmen müssen, sollten Sie in ausreichenden Mengen mitführen.
Es empfiehlt sich, zusätzlich zum theoretischen Bedarf in der Ferienzeit, einen extra Vorrat mitzunehmen und im Handgepäck zu transportieren. Somit sind Sie in Falle von Kofferverlust oder einer ungeplanten Reiseverlängerung gut abgesichert.
Ausserdem sollten Sie ev. die Packungsbeilage der eingenommenen Medikamente und/oder einen Medikamentenplan mit in die Ferien nehmen, damit Sie alle Wirkstoffe und Dosierungen schriftlich haben, falls Sie das Medikament im Ferienort besorgen müssen.
Allergien können am Ferienort aufgrund anderer klimatischer Bedingungen, anderer Vegetation oder landesüblicher Küche durchaus stärker auftreten als in der Schweiz. Denken Sie deshalb daran, Medikamente gegen eventuelle Allergien einzupacken.
Manche Medikamente müssen bei Flugreisen angemeldet werden, wie zum Beispiel die Insulinpens für Diabetiker. Da die Pens Nadeln enthalten, dürfen sie eigentlich nicht im Handgepäck mitgeführt werden.
Für Notfälle und im Falle des Kofferverlustes sollten Diabetiker jedoch immer eine ausreichende Menge Pens bei sich tragen. Informieren Sie sich bitte bereits bei der Flugbuchung über geltende Bestimmungen, denn nicht immer ist ein Diabetiker-Pass ausreichend, um die Medikamente an Bord nehmen zu dürfen. Häufig wird eine zusätzliche schriftliche Bescheinigung vom Arzt benötigt.
Die Pille ist das wahrscheinlich bekannteste Beispiel für Medikamente, die zu einem festgelegten Zeitpunkt eingenommen werden müssen. Bei der Einnahme zählt der Abstand zwischen zwei Einnahmen und nicht die Uhrzeit. Damit das Medikament korrekt und zur richtigen Zeit wirkt, sollten Sie zusätzliche Erinnerungsfunktionen, beispielsweise des Handys, nutzen.
Im Allgemeinen gilt, dass Medikamente trocken und dunkel gelagert werden sollten, zumeist bei Zimmertemperatur zwischen 15-25 Grad. Einige Medikamente müssen jedoch speziell gelagert werden. Deswegen sollten Sie die Informationen zur Lagerung auf der Packungsbeilage beachten.
Nicht nur unsachgemässe Lagerung kann Medikamente beschädigen, auch das Überschreiten der Mindesthaltbarkeit kann die Wirkung beeinflussen. Deshalb sollten Sie das Haltbarkeitsdatum der Medikamente vor Reiseantritt prüfen. Dabei gilt zu beachten, dass das Haltbarkeitsdatum bei Cremes und Flüssigkeiten nur für ungeöffnete Packungen gilt.
Antibiotika sollten nur nach sorgfältiger Abklärung und guter Indikation eingenommen werden (steigende Resistenzproblematik).
Was sollten Sie sonst noch beachten?
- Die Medikamente dürfen nicht überhitzen, Lagerhinweise beachten
- Allenfalls ist eine Kühltasche nötig, z.B. für Insuline
- Packen Sie bei Flugreisen die Medikamente ins Handgepäck. Das schützt vor Verlusten
- Sollten Sie mehrere Zeitzonen überfliegen, müssen Sie u.U. Ihre Dosierung anpassen. Befragen Sie hierzu Ihren Arzt
- Bei flüssigen Arzneiformen im Handgepäck fragen Sie idealerweise vor Reiseantritt bei Ihrer Fluglinie nach
Reisedurchfall vorbeugen
- Essen Sie nur gekochte Speisen. Meiden Sie Salate, rohes Gemüse, kalte Dips, Mayonnaise, Obst, das Sie nicht schälen können, Eis, Pudding sowie rohe Fleisch- oder Fischspeisen.
- Trinken Sie kein Leitungswasser. Benutzen Sie stattdessen Mineralwasser in verschlossenen Flaschen.
- Geben Sie keine Eiswürfel ins Wasser.
- Putzen Sie sich die Zähne nicht mit Leitungs- sondern mit abgepacktem Trinkwasser.
- Waschen Sie sich regelmässig sowie immer vor dem Essen gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
- Bei Diarrhö (Durchfall) ist die Zufuhr ausreichender Nährstoffe in flüssiger Form zu beachten. Eine Rehydratationslösung mit gekochtem Wasser gemischt mit Zucker, Salz, Orangen- oder Bananensaft nach sog. WHO-Trinklösung ist empfehlenswert.
Bei Tierbissen
- Bei Säugetierbissen in gewissen Ländern ist immer an eine mögliche Tollwutübertragung zu denken. Die Wunde sollte sofort reichlich und lange (20 Minuten) mit Wasser und alkalischer Seife gewaschen werden. Ein kleines Stück basische Seife (z.B. Marseille-Seife) sollte auch mitgenommen werden.
Bei Fieber
- Fieber ist ein Alarmzeichen und bedarf weiterer Abklärungen.
- Klingt das Fieber nach 24 Stunden nicht ab, muss ein Arzt beigezogen werden. Dies gilt insbesondere in Malaria-Endemiegebieten.
- Grundsätzlich ist ein paracetamolhaltiges Mittel die erste Wahl.
Reisen mit Kindern: zusätzlich je nach Bedarf:
- Sonnenschutz mit LSF über 20
- Kopfdeckung/Helm beziehungsweise Kälteschutzcreme
- Zinkcreme oder Hydrokortisonschaum für Säuglinge mit Windeldermatitis
- Insektenschutz je nach Zone
- Schwimmwesten
- Antistress-Spielzeug
So gut vorbereitet können Sie sich in Ruhe auf Ihre Ferien freuen!
«Der wirkliche Gewinn einer Entdeckungsreise ist nicht das neue Land, sondern der neue Blickwinkel.» (Marcel Proust)
Checkliste: Reiseapotheke
Allgemein
-
-
-
-
- Desinfektionsmittel
- Fieberthermometer
- Ggf. Dauermedikation
- Ggf. Antibiotika (nach Absprache mit dem HA)
- Ggf. Thromboseprophylaxe
Erste Hilfe
-
-
-
-
- Pflaster, Verbandsmittel
- Pinzette
- Sportverletzungen (z.B. Tape)
- Mittel bei Verbrennungen (wie Flamazine)
- Wunddesinfektionsmittel
- Schmerzmittel
Sonne- Insekten
-
-
-
-
- Creme mit hohem UV-A und UV-B
- Lichtschutzfaktoren (min. LSF 20)
- Insektenschutz (wie Nobite)
- Salbe gegen Juckreiz (wie Fenistil)
Magen-Darm
-
-
-
-
- Durchfall (wie Perenterol, Imodium)
- Reise-Übelkeit (wie Itinerol B6, Motilium)
- Verstopfung, Blähungen (wie Paspertin, Iberogast)
- Ev. Elektrolytmischungen
Erkältung
-
-
-
-
- Fiebersenker (wie Paracetamol)
- Schleimlöser (wie Kaloba)
- Halsweh (wie Mefanacid)
- Husten (wie Solmucalm)
- Ohrenschmerzen (wie Panotile)
mit lesen, zum sich weiter bilden, lohnt sich:
> Speziell zum Sonnenschutz
Sonnenschutz ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit der Haut und sollte nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über beachtet werden. Denn auch an bewölkten Tagen können UV-Strahlen tief in die Haut eindringen und Langzeitschäden verursachen. Ein wirksamer Sonnenschutz schützt vor Hautalterung und senkt das Hautkrebsrisiko.
Sonnenlicht besteht aus verschiedenen Strahlungsarten: sichtbarem Licht, Infrarotstrahlung (IR) und ultravioletter Strahlung (UV). Diese Strahlen wirken nicht nur auf die Haut, sondern können auch die Zellen im Körper beeinflussen. Besonders gefährlich sind die UVA- und UVB-Strahlen. Beide haben unterschiedliche Effekte auf die Haut – und bergen Risiken.
UVA-Strahlen machen etwa 95 % der UV-Strahlung aus. Sie sind langwellig, dringen tief bis in die Lederhaut ein und gelangen sogar durch Fensterglas. Zwar sorgen sie für eine schnelle Bräunung, langfristig jedoch haben sie schwerwiegende Folgen: UVA-Strahlen schädigen das Erbgut der Hautzellen, fördern die vorzeitige Hautalterung (Photoaging) und erhöhen das Risiko für Melanome (schwarzen Hautkrebs). Auch Sonnenallergien können durch hohe UVA-Dosen ausgelöst werden.
UVB-Strahlen machen rund 5 % der UV-Strahlung aus. Sie sind energiereicher, erreichen jedoch nur die oberste Hautschicht (Epidermis) und werden kaum durch Glas durchgelassen. UVB-Strahlen sind für Sonnenbrand, Rötungen und akute Hautschäden verantwortlich. Gleichzeitig regen sie die Bildung von Melanin (Hautbräune) und Vitamin D an. Doch Vorsicht: Übermässige UVB-Strahlung erhöht ebenfalls deutlich das Hautkrebsrisiko.
Während UVB-Strahlen vor allem für Sonnenbrand und sichtbare Bräune verantwortlich sind, dringen UVA-Strahlen tiefer in die Haut ein und verursachen langfristige Schäden wie Hautalterung und ein erhöhtes Krebsrisiko. Ein guter Sonnenschutz sollte deshalb vor beiden Strahlungsarten schützen. Ein Sonnenbrand ist im Grunde eine Verbrennung der Haut und birgt ernsthafte Risiken. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, sich regelmässig mit Sonnenschutzmitteln einzucremen – besonders an exponierten Stellen wie Nase, Ohren und Nacken.
Es gibt zwei Haupttypen von Sonnenschutzmitteln mit unterschiedlichen Wirkungsweisen und Vorteilen: mineralische und chemische.
Mineralische Sonnenschutzmittel, oft auch physikalische Schutzfilter genannt, wirken, indem sie auf der Hautoberfläche eine Barriere bilden. Diese Barriere reflektiert die ultravioletten Strahlen und verhindert auf diese Weise, dass sie tief in die Haut eindringen.
Die Wirkstoffe in mineralischen Sonnenschutzmitteln sind Zinkoxid oder Titandioxid. Diese Mineralien lagern sich als kleine Partikel auf der Haut ab und reflektieren die UV-A- und UV-B-Strahlen, so dass ein sofortiger Schutz entsteht, ohne dass die Creme erst einziehen muss.
Diese sind besonders für Menschen mit empfindlicher Haut oder Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Rosazea geeignet, da sie in der Regel weniger reizen. Ausserdem sind sie umweltfreundlicher, da sie keine Inhaltsstoffe wie Oxybenzon oder Octinoxat enthalten, die Korallenriffe schädigen können.
Ein kleiner Nachteil kann jedoch sein, dass sie einen weissen Film auf der Haut hinterlassen, der vor allem bei dunklerer Epidermis sichtbar ist.
Chemische Sonnenschutzmittel funktionieren anders. Sie dringen in die Haut ein und neutralisieren die ultravioletten Strahlen durch eine chemische Reaktion, bei der die Strahlen in Wärme umgewandelt werden.
Diese enthalten häufig Wirkstoffe wie Avobenzon, Octinoxat oder Oxybenzon und müssen etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, damit sie ihre volle Schutzwirkung entfalten können.
Sie hinterlassen keinen weissen Film und sind daher für den täglichen Gebrauch und für dunklere Hauttypen geeignet. Sie sind auch wasser- und schweissbeständiger, was sie ideal für sportliche Aktivitäten und Schwimmen macht. Viele chemische Sonnenschutzmittel enthalten auch zusätzliche pflegende Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, welche die Haut zusätzlich schützen.
Beide Arten bieten einen wirksamen Schutz vor den gefährlichen Strahlen der Sonne und die Wahl hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab.
Auch im Winter kann UV-Strahlung, insbesondere in schneebedeckten Gebieten, intensiv sein, da Schnee bis zu 80 % der UV-Strahlen reflektiert. Daher ist Sonnenschutz auch in den Wintermonaten unerlässlich.
Einige Medikamente, wie bestimmte Antibiotika oder Antidepressiva, können die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen. In solchen Fällen ist ein erhöhter Sonnenschutz erforderlich.
Einige chemische UV-Filter in Sonnencremes stehen im Verdacht, Korallenriffe zu schädigen. Umweltfreundliche Alternativen mit mineralischen Filtern sind daher empfehlenswert.
Fensterscheiben blockieren nicht alle UV-Strahlen. UVA-Strahlen können durch Glas dringen und die Haut schädigen. Daher ist Sonnenschutz auch während längerer Autofahrten ratsam.
Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf Sonnenschutzmitteln ist ein wichtiger Hinweis darauf, wie lange die Haut vor den schädlichen Wirkungen der UV-B-Strahlung geschützt ist, die für Sonnenbrand verantwortlich ist. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie lange man sich mit dem entsprechenden Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Hautbrand zu bekommen. Die individuelle Schutzdauer hängt von der Eigenschutzzeit der Haut ab.
Die Eigenschutzzeit ist unterschiedlich. Bei sehr hellen Hauttypen beträgt sie etwa fünf bis zehn Minuten, während dunklere Hauttypen bis zu einer Stunde ungeschützt bleiben können, ohne Schaden zu nehmen.
Die Formel für die Schutzzeit lautet: Eigenschutzzeit der Haut mal Lichtschutzfaktor. Eine Person mit einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten könnte also bei einem Lichtschutzfaktor von 30 theoretisch 300 Minuten (also fünf Stunden) draussen bleiben, bevor die Haut zu brennen beginnt.
Wichtig ist jedoch, dass diese Zeit nur zur Orientierung dient und nicht voll ausgeschöpft werden sollte. Dermatologen empfehlen, die maximale Schutzzeit auf etwa zwei Drittel zu beschränken, da auch Sonnenschutzmittel die ultraviolette Strahlung nicht vollständig abhalten.
Auch wiederholtes Eincremen verlängert die Schutzzeit nicht, sondern stellt nur den bereits vorhandenen Schutz wieder her, der durch Schwitzen, Baden oder Reiben verloren gehen kann. Das Risiko eines Sonnenbrandes bleibt also auch bei wiederholtem Eincremen bestehen, wenn die Schutzzeit überschritten wird.
Der Lichtschutzfaktor ist besonders wichtig, um Alterungsprozessen und Hautkrebs vorzubeugen. UV-B-Strahlen können die Haut dauerhaft schädigen, was das Hautkrebsrisiko erhöht und sie schneller altern lässt. Dermatologen empfehlen daher einen hohen Lichtschutzfaktor, um diese Risiken zu minimieren.
Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor sind daher nicht nur bei längeren Aufenthalten in der Sonne, sondern auch im Alltag, selbst bei bedecktem Himmel, zu empfehlen. Denn Studien zeigen, dass regelmässige Sonnenbestrahlung wesentlich zur Überalterung der Epidermis und zur Entstehung von Hautkrebs beitragen kann.
Ob Kleidung im Alltag einen ausreichenden Sonnenschutz bietet, hängt stark vom Material, der Farbe und der Dichte des Stoffes ab. Generell schützt Kleidung die Haut vor Ultraviolettstrahlung, aber nicht alle Materialien bieten den gleichen Schutz. Helle, leichte Stoffe wie Baumwolle oder Leinen sind häufig UV-durchlässig, während dunkle, dicht gewebte Stoffe wie Denim oder Polyester einen deutlich besseren Schutz bieten, da sie die ultravioletten Strahlen schwerer durchlassen.
Sonnenbrillen filtern die UV-Strahlung durch spezielle Beschichtungen oder Materialien in den Gläsern, welche die ultravioletten Strahlen absorbieren und so am Eindringen in das Auge hindern. Diese Schutzschicht ist unabhängig von der Tönung der Gläser.
Auch klare Gläser können Schutz vor ultraviolettem Licht bieten. Wichtig ist, dass die Sonnenbrille einen garantierten Schutz bietet, erkennbar an Kennzeichnungen wie „UV 400" oder „100 % UV-Schutz". Diese Angaben bedeuten, dass die Brille ultraviolette Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern blockiert, was sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen umfasst.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass dunklere Brillengläser automatisch einen besseren Schutz bieten. Tatsächlich kann eine dunkle Tönung ohne entsprechenden UV-Filter sogar schädlich sein, da sie die Pupillen weitet und damit mehr UV-Strahlung ins Auge lässt. Daher sollte beim Kauf einer Sonnenbrille immer auf den angegebenen UV-Schutz geachtet werden, unabhängig von der Farbe oder Tönung der Gläser.
Die Haut kann trotz der Verwendung von Sonnenschutzmitteln weiterhin Vitamin D produzieren. Viele Produkte enthalten Filter, die speziell gegen UV-B-Strahlung wirken, da diese für die Bildung von Vitamin D in der Epidermis notwendig ist. Sie halten jedoch nicht alle UV-B-Strahlen vollständig ab, und oft bleibt ein Teil der Haut unbedeckt oder ungleichmässig eingecremt. Dies reicht in der Regel aus, um die körpereigene Vitamin-D-Synthese anzuregen.
Studien haben gezeigt, dass die übliche Anwendung von Sonnenschutzmitteln nicht zu einem Vitamin-D-Mangel führt. Faktoren wie Hauttyp, Alter und individuelle Sonnenexposition beeinflussen die Vitamin-D-Produktion stärker als die Verwendung von Sonnenschutzmitteln. Es ist also möglich, sich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen und trotzdem die notwendige Menge an Vitamin D zu bilden.
Wichtig zum Wissen:
- Die Sonne erreicht zur Mittagszeit ihre stärkste Intensität. Planen Sie Ihre Aktivitäten im Freien so, dass Sie möglichst oft unter einem Sonnenschirm oder im Schatten bleiben, besonders während der Mittagszeit, wenn die UV-Strahlung am intensivsten ist. Der aktuelle UV-Index kann im Wetterbericht oder online nachgesehen werden, so können Sie Ihren Schutzbedarf besser anpassen.
- Kleidung ist der einfachste Sonnenschutz. Tragen Sie Kleidung, die dicht gewebt ist, sowie eine Kopfbedeckung, die auch Gesicht, Ohren und Nacken schützt. Schuhe sollten den Fussrücken bedecken, um den bestmöglichen Schutz zu bieten.
- UV-Strahlung kann die Augen schädigen und langfristig zu Kataraktbildung führen. Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-400-Schutz und Seitenschutz, um Ihre Augen vor schädlichen Strahlen zu bewahren.
- Tragen Sie Sonnencreme auf alle unbedeckten Hautpartien auf. Wählen Sie für Kinder mindestens LSF 30 und für Erwachsene mindestens LSF 20. Eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auftragen und bei längerem Aufenthalt mehrmals täglich nachcremen.
- Wasser reflektiert die UV-Strahlung und erhöht das Sonnenbrandrisiko. Tragen Sie daher im Wasser ein T-Shirt oder spezielle UV-Badekleidung und cremen Sie sich nach jedem Wasseraufenthalt erneut ein.
- Einige Medikamente und Kosmetika können in Kombination mit UV-Strahlung Hautreaktionen hervorrufen. Fragen Sie Ihren Arzt zu Nebenwirkungen und verzichten Sie beim Sonnenbaden auf Parfüms und Deodorants.
- Solarien sind kein sicherer Ersatz für natürliches Sonnenlicht und schaden der Haut durch zusätzliche UV-Belastung. Lassen Sie Ihrer Haut lieber Zeit, sich langsam an das Sonnenlicht zu gewöhnen, und vermeiden Sie direktes Sonnenbaden zu Beginn des Sommers.
- Kinderhaut ist besonders empfindlich. Babys sollten nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden und Kinder sollten immer angemessene Schutzkleidung und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) tragen. Ein Sichtschutz, etwa in Form eines Sonnensegels oder eines Sonnenschirms, ist ideal für Kinder, die im Freien spielen, um sie vor direkter Sonneneinstrahlung zu bewahren.
- Bis zu 50 % der Sonnenstrahlen erreichen die Haut im Schatten durch Reflexion von Wasser, Sand oder Schnee. Ein sicheres Schutzniveau ist auch hier unabdingbar.
- Der UV-Index gibt Auskunft darüber, wie hoch das Sonnenbrandrisiko an einem Tag ist. Informieren Sie sich über den Index in Ihrer Region und passen Sie Ihren Schutzbedarf entsprechend an.
- Schwitzen, Schwimmen und Abtrocknen verringern die Schutzwirkung der Sonnencreme. Tragen Sie alle zwei Stunden eine neue Schicht auf, um den Schutzeffekt konstant zu halten.
- Nach einem Tag draussen benötigt die Haut Feuchtigkeit und Schutz vor freien Radikalen. After-Sun-Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin E und Q10 helfen, die Haut zu beruhigen und zu regenerieren.
Sonnenschutz ist mehr als nur ein Sommerprodukt, er schützt die Haut das ganze Jahr über vor schädlicher UV-Strahlung.
Durch den täglichen Einsatz von Sonnenschutz können nicht nur Sonnenbrände vermieden, sondern auch die Hautalterung und das Risiko von Hautkrebs deutlich reduziert werden. So wird der Sonnenschutz zu einem unverzichtbaren Bestandteil der täglichen Hautpflege für ein gesundes und strahlendes Hautbild.
Kluge Köpfen schützen sie sich… > oft die Prophylaxe ist besser und einfacher als die Therapie.
Wir wünschen Ihnen angenehme, erholsame Ferien mit besten Erinnerungen und mit gutem Blickwinkel.
Links zum Thema:
Allergiezentrum Schweiz: aha.ch
Zecken: zecken.ch
Medizinische Empfehlungen für Reisende: healthytravel.ch
Reisemedizin: osir.ch